Was versteht man unter Homöopathie?

Homöopathie ist eine eigenständige Heilkunde, die darauf beruht, unsere körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Im Grunde handelt es sich um eine spezifische  Reiz-Regulationstherapie, d.h. das spezifische  Homöopathikum soll einen Reiz im Organismus des Kranken setzen und somit die  Selbstheilungskräfte im Körper aktivieren.

Nach diesem Prinzip wird in der klassischen Homöopathie seit  über 200 Jahren gearbeitet.
Ein naturwissenschaftlicher Beweis über die Wirkungsweise der Homöopathie existiert zur Zeit nicht.

Das Ähnlichkeitsprinzip ist das Fundament der klassischen Homöopathie

Angeregt durch einen Artikel über die heilende Wirkung von Chinarinde bei Malaria nahm Hahnemann das Arzneimittel China über einen bestimmten Zeitraum in kleinen Mengen regelmäßig zu sich und bekam daraufhin Symptome, wie er sie von Malaria her kannte, allerdings ohne Fieber, denn er hatte die Krankheit ja nicht. Die malaria-ähnlichen Symptome dauerten 2-3 Stunden an und erschienen jedesmal, wenn er die Einnahme wiederholte, sonst blieben sie aus.

Hahnemann schloß daraus, dass die heilende Wirkung dieser Chinarinde bei Malaria auf die Symptomenähnlichkeit zurückzuführen war. Bei einem Patienten mit schwerem chronischen Brechdurchfall, kaltem Schweiß und kollapsähnlichem Zustand, der seit Jahren von den damaligen Ärzten erfolglos behandelt wurde, unternahm er den ersten erfolgreichen therapeutischen Versuch, der zur vollständigen Heilung des Mannes führte.

Der Begriff „Homöopathie“ wurde von dem Arzt Samuel Hahnemann (1755 – 1843) geprägt und geht auf zwei griechische Begriffe zurück: hómoios, was „ähnlich“ bedeutet und páthos, was dem Begriff „Leiden“ entspricht.

Ein homöopathisches Mittel ruft bei einem gesunden Menschen eine Reihe von Symptomen hervor, die denen eines Kranken ähnlich sind. Nimmt Letzterer hingegen das Mittel ein, stimuliert es den Organismus und führt eine sanfte Heilung von innen herbei.

Ähnliches werde mit Ähnlichem geheilt oder „similia similibus curentur“ lautet das Grundprinzip homöopathischer Therapeutik.

Samuel_Hahnemann_1841Daraufhin begann Hahnemann, eine ganze Reihe von wissenschaftlich dokumentierten Arzneimittelprüfungen durchzuführen.

Durch diese Prüfungen und die Anwendung der jeweiligen Arzneien beim Kranken wurde ihm schließlich klar, dass ein sinnvoller therapeutischer Weg nicht darin bestehen kann, Krankheitssymptome durch gegensätzliche Maßnahmen zu unterdrücken, wie es häufig in der Schulmedizin praktiziert wird.

Hier gibt man beruhigende Arzneien bei Schlafstörungen, fiebersenkende Mittel bei infektiösen Krankheiten, Cortison bei Hautausschlägen usw.

Hahnemann dagegen fand während seiner Arbeit immer stärker bestätigt, dass der Kranke einen therapeutischen Reiz braucht, der stark genug ist, die natürlichen Heilkräfte zu fördern. Dies gelingt, indem er das Arzneimittel erhält, das beim Gesunden ähnliche Symptome hervorruft. Nur aufgrund seiner Ähnlichkeit mit den Symptomen des Kranken kann das Mittel den erkrankten Organismus erreichen und den Heilungsprozeß anregen.

Die Ähnlichkeitsregel ist zum Fundament der Homöopathie geworden. Heute weiß man, dass Krankheitssymptome nicht die Krankheit selbst sind, sondern Reaktionen auf Störursachen, die anzeigen, dass der Mensch als Einheit bereits im Begriff ist, selbsttätig sein Gleichgewicht wiederherzustellen.

Mit dem ähnlichen Arzneimittel wird der Organismus dabei unterstützt.

Homöopathie kann also als aktive Hilfe zur Selbsthilfe des Körpers, der Psyche und des Geistes verstanden werden.